Germanisch-keltische Vorfahren überwiegen
Mit Ahnenforschung kam ich erstmals in Berührung, als ich einen sogenannten Ahnenpaß meines Großvaters aus dem Dritten Reich in die Finger bekam. Meine beiden Großväter mußten als Beamte ihre sogenannte arische Abstammung nachweisen, obwohl sie beide dem System kritisch gegenüberstanden. Dieses Erbe war für mich eine wahre Fundgrube an Informationen, die ich der Neugierde halber immer weiter ausbaute. Heute besitze ich einen der besterforschten Stamm-bäume, die man sich für einen Privatmann denken kann, nicht nur in Bezug auf meine direkten Vorfahren, sondern auch in Bezug auf alle meine noch lebenden Verwandten, und ich entdecke ständig Neues und erlebe immer noch Überraschungen. Meine Vorfahren stammen nahezu aus-schließlich aus den Gebieten Altbayerns und des angrenzenden Sudetenlandes, vorrangig aber aus Ober- und Niederbayern sowie dem benachbarten Inn- und Mühlviertel. Der größte Besitz, den jemals ein Vorfahre von mir innehatte, ist die Hofmark Weichs, aber auch sonst kann ich zahlreiche meiner Ahnen auf bäuerliche Anwesen zurückführen. Meine sudetendeutschen Vor-fahren waren allesamt künische Freibauern.
Irgendwann entdeckte ich, daß die kirchlichen Aufzeichnungen im Dreißigjährigen Krieg enden, und daß hier guter Rat teuer war. Fast zwangsläufig kam ich damals auf die Idee, die mir bekannten Linien, soweit noch lebende Nachfahren unter ihnen waren, auf ihre genetische Abstammung überprüfen zu lassen. Ich ließ alle möglichen Gentests unter meinen Verwandten und Trägern des gleichen Namens durchführen, um in denjenigen Linien, bei denen ich auf andere Weise nicht mehr weiterkam, genetische Vettern und Cousinen ausfindig zu machen. In diesem Stadium mei-ner Forschung befinde ich mich im wesentlichen heute noch, und mir bereitet die genetischen Ahnenforschung nach wie vor große Freude, weil sie völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Die Mehrzahl der Ergebnisse, die ich erzielen konnte, deuten auf eine germanische bzw. keltische Abstammung hin, wobei auffallend viele Vorfahren tatsächlich eine enge Verbindung zu den Engländern bzw. Nordwesteuropäern belegen, die zumeist von keltischer oder germanischer Abstammung sind. Aber auch mit dem französischen Königshaus, den Bourbonen, die einem deut-schen Gaugrafengeschlecht entstammen, bin ich über die Haplogruppe G2a verwandt. Zu meinen weiteren genetischen Vettern zählen so umstrittene Persönlichkeiten wie Josef Stalin oder die Gletschermumie Ötzi. Meine Haplogruppe stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, aber sie muß in Teilen schon während der Bronzezeit in Europa vorhanden gewesen sein. Aufgrund der Haplogruppe I1 eines meiner Urgroßväter steckt auch Wikingerblut in meinen Adern, und evaseitig entstammen die meisten meiner Vorfahren der Haplogruppe H2. Mithin existiert ein zunehmend geschlossenes Bild meiner sämtlichen Vorfahren aus dem germanisch-keltischen Raum.
Angaben zum Autor
Manfred Hiebl, Deutschland
Hochgeladene Bilder und Dokumente
Diese Geschichte wurde publiziert am: 20.03.2013